Nachdem sich die Aussicht für die europäische Gas-Versorgungssicherheit im Mai deutlich verbesserte, sind die aktuellen Entwicklungen besorgniserregend. Erst wird bekannt, dass sich die US-amerikanische LNG Export Kapazität auf absehbare Zeit eingeschränkt ist, dann kürzt Russland die Liefermengen über die wichtige Pipeline Nord Stream 1 deutlich.
Gerne hätten wir diesen Beitrag mit den Worten begonnen, dass wir seit dem 24. Februar 2022 einen drastischen Rückgang der Gasnachfrage im deutschen Marktgebiet THE feststellen. Gerne deswegen, weil die Abhängigkeit der Energieversorgung von Erdgas-Importen aus Russland sich wahrscheinlich erst nach mehreren Wintern über andere Bezugsquellen auflösen lässt.
Die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren, ist das Gebot der Stunde. Dabei werden LNG-Terminals für flüssiges Erdgas auch bald in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Die Idee, Importterminals für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas: LNG) an der deutschen Küste zu bauen, ist schon einige Jahre alt. Allerdings war die politische Unterstützung für den Bau der geplanten Anlagen in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade begrenzt. Auch die Investitionsentscheidungen der wirtschaftlichen Akteure zogen sich lange hin, wurden auf Eis gelegt oder die Planungen verliefen nur sehr langsam.
Das europäische Energiesystem wird sich in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Neben dem Klimawandel und einem in die Jahre gekommenen Kraftwerkspark zwingen auch die aktuellen geopolitischen Spannungen die Europäische Union und viele Länder dazu, ihre Energiepolitik umzustellen. Was bedeuten diese Entwicklungen für die Strompreise, Erlöspotenziale und Risiken für Photovoltaik und Wind?
Rubel-Dekret, Frühwarnstufe, Razzia, Rückzug der Gazprom-Muttergesellschaft, drohender Ausfall und nun Treuhandverwaltung: Seit letzter Woche überschlagen sich die Meldungen zum Thema Gazprom und Erdgaslieferstopp. Die Gefahr eines russischen Erdgaslieferstopps nach Deutschland und Europa erscheint gegenwärtiger denn je.
Die Energiesysteme der zwei größten EU-Länder unterscheiden sich stark. Insbesondere der Vergleich der Stromsektoren zeigt die Gegensätze. Die Stromerzeugung in Frankreich wird mit knapp 70 Prozent von Kernkraft dominiert, während der deutsche Strommix zu einem Drittel auf Kohle und Erdgas als fossile Energieträger beruht. Folgen Sie uns in diesem Artikel auf der Suche nach den Differenzen der beiden Energiesysteme.
Schon bei der Betrachtung des Primärenergieverbrauchs der beiden Länder werden die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland deutlich. Frankreichs Primärenergieverbrauch lag mit etwa 10000 PJ viele Jahre rund ein Drittel unter dem von Deutschland. Neben der höheren Wirtschaftsleistung spielten dabei allerdings auch die hohen Anteile der Kohleverstromung in Deutschland eine wichtige Rolle.
Die aktuelle Diskussion in Deutschland und Europa bezüglich eines möglichen Lieferstopps von Erdgas & Co. aus Russland im Zuge des Ukrainekrieges bewegt viele. Zum Teil basiert die Debatte nicht auf sachlichen Informationen. Dieser Blogartikel beleuchtet datengetrieben das Thema Versorgungssicherheit.
Ein vorgezogener Kohleausstieg, 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030, und Klimaneutralität bis 2045: So lauten die drei energiewirtschaftlichen Eckpfeiler der ambitionierten Pläne der Bundesregierung im Koalitionsvertrag. Die Inhalte zweier Gesetzespakete umzusetzen, das steht in diesem Jahr auf dem Plan.