Aufgrund der anhaltenden Kriegssituation zwischen Russland und der Ukraine ist keine Entspannung am Energiemarkt zu beobachten. Europa verhängt neue Sanktionen gegen Russland und sucht nach alternativen Lieferanten für Gas und Kohle. Die Bundesregierung hat ein neues Maßnahmenpaket mit Unterstützungshilfen für energieintensive Unternehmen vorgelegt.
Die aktuellen Rekordpreise hat niemand so vorhergesehen. Skeptiker der „Glaskugel“ fühlen sich bestätigt, dass die Strompreisprognosen „falsch“ liegen. Modellierer und Analysten müssen ihre Modelle erneut erklären und verteidigen. Wie kommt es dazu? Wir geben einen kurzen Überblick über die aktuelle Marktlage und geeignete Vorgehensweisen.
Das europäische Energiesystem wird sich in den kommenden Jahrzehnten stark verändern. Neben dem Klimawandel und einem in die Jahre gekommenen Kraftwerkspark zwingen auch die aktuellen geopolitischen Spannungen die Europäische Union und viele Länder dazu, ihre Energiepolitik umzustellen. Was bedeuten diese Entwicklungen für die Strompreise, Erlöspotenziale und Risiken für Photovoltaik und Wind?
Der Russland-Ukraine-Krieg beeinflusst den Energiemarkt nachhaltig. Während die Preise auf den Kurzfrist- und Terminmärkten in die Höhe schießen, versucht die Politik dem entgegenzuwirken. Mit einem Entlastungspaket soll der Endverbraucher weniger belastet werden und der Notfallplan soll die Gasversorgung sicherstellen. Im EEG-„Osterpaket“ hat die Regierung höhere Ausschreibungsvolumina für erneuerbare Energien festgehalten.
Die Energiesysteme der zwei größten EU-Länder unterscheiden sich stark. Insbesondere der Vergleich der Stromsektoren zeigt die Gegensätze. Die Stromerzeugung in Frankreich wird mit knapp 70 Prozent von Kernkraft dominiert, während der deutsche Strommix zu einem Drittel auf Kohle und Erdgas als fossile Energieträger beruht. Folgen Sie uns in diesem Artikel auf der Suche nach den Differenzen der beiden Energiesysteme.
Schon bei der Betrachtung des Primärenergieverbrauchs der beiden Länder werden die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland deutlich. Frankreichs Primärenergieverbrauch lag mit etwa 10000 PJ viele Jahre rund ein Drittel unter dem von Deutschland. Neben der höheren Wirtschaftsleistung spielten dabei allerdings auch die hohen Anteile der Kohleverstromung in Deutschland eine wichtige Rolle.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine war der Februar 2022 geprägt von starken Preisbewegungen auf den Kurzfrist- und Terminmärkten. Die Zertifizierung von Nord Stream 2 wurde nun endgültig ausgesetzt. Wegen der derzeitig hohen Energiepreise schafft die Bundesregierung die EEG-Umlage bereits Mitte dieses Jahres ab. Und während hierzulande dieses Jahr der Atomausstieg geplant ist, werden in Frankreich weitere Kernkraftwerke geplant.
Ein vorgezogener Kohleausstieg, 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030, und Klimaneutralität bis 2045: So lauten die drei energiewirtschaftlichen Eckpfeiler der ambitionierten Pläne der Bundesregierung im Koalitionsvertrag. Die Inhalte zweier Gesetzespakete umzusetzen, das steht in diesem Jahr auf dem Plan.
Während der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die Weichen für die deutsche Klimapolitik stellt, wurde sich in der UN-Klimakonferenz auf weltweite Maßnahmen für den Klimaschutz geeinigt. Der erwartete Betrieb von Nord Stream 2 wird auf unbestimmte Dauer pausiert, da die Bundesnetzagentur den Zertifizierungsprozess gestoppt hat. Der CO2-Preis befindet sich auf einem Allzeithoch und auch auf dem Spotmarkt gibt es einen neuen Rekord.