Als Kunde ist es interessant zu wissen, wie gut Strompreisszenarien im Vergleich zur historischen Entwicklung der Spotpreise abschneiden.

Sehen Sie hier einen Vergleich der historischen Spotpreise (Jahresdurchschnitt) mit den von Energy Brainpool für Deutschland seit 2013 veröffentlichten Strompreisszenarien (Jahreswerte):

Vergleich historischer Spotpreise und Szenarien (Quelle: Energy Brainpool)

Abbildung 1: Vergleich historischer Spotpreise und Szenarien (Quelle: Energy Brainpool)

Um den Vergleich korrekt zu interpretieren, sind einige Punkte zu berücksichtigen: Zum Kalibrieren unseres Energiemarkt-Modells Power2Sim nutzen wir für die Modellierung der nächsten drei Jahre aktuelle Commodity-Preise und vergleichen, ob unsere Ergebnisse mit den aktuellen Terminmarktpreisen am Strommarkt übereinstimmen.

Der Terminmarktpreis ist eine volatile Erwartung an den Spotpreis der Zukunft und verändert sich mit der Zeit. Eine Darstellung eines Stichtagwertes muss zwangsläufig von der Preisentwicklung über den Zeitverlauf abweichen. Denn kurzfristige Schwankungen von Wetter, Rohstoffpreisen, Nachfrage und Erzeugung können nicht berücksichtigt werden . Im Zeitraum 2013–2016 spiegeln die Verläufe unserer Strompreisszenarien daher die jeweiligen Terminmarktpreise wider und lagen über den tatsächlichen Spotpreisen. Seit 2016 veröffentlichen wir daher mehrere konsistente Entwicklungsszenarien als Was-Wäre-Wenn-Betrachtung, um so einen Lösungsraum aufzuzeigen.

Die verschiedenen Pfade basieren auf dem Wissen von heute, sind aber keine Prognosen. Dies gilt insbesondere für den liquiden Handelszeitraum (3 bis 5 Jahre in die Zukunft). Betrachten wir die historischen Spotpreise seit 2017. Dabei sieht man, dass diese sich tatsächlich im Rahmen des modellierten Preiskorridors befanden und auch in der Corona-Krise die Niedrigpreisszenarien nicht unterschritten wurden.

Lediglich die fundamental nicht zu erklärenden, extremen Preisspitzen durch den Russland-Ukraine-Konflikt gingen deutlich über die Werte der Strompreisszenarien hinaus. Sie liegen jedoch wieder innerhalb des seit 2013 modellierten Korridors. Man kann außerdem gut erkennen, wie der Terminmarkt bereits im vierten Quartal 2021 die damaligen Entwicklungen und Risiken berücksichtigt hat, sodass auch die Werte unserer Strompreisszenarien für 2022 bereits deutlich höher lagen.

Fazit: Die Grafik zeigt, dass die historischen Preise im Lösungsraum liegen, die die Strompreisszenarien von Energy Brainpool eröffnen. Ausnahme bilden die Extrempreise durch den Angriff auf die Ukraine.

Mehr Informationen zu den Strompreisszenarien finden Sie hier: Strompreisszenarien | Energy Brainpool