State Grid prognostiziert einen Anstieg des Stromverbrauchs für 2016 um 3,5 Prozent auf 5770 TWh im Vergleich zum Vorjahr. Der Ausbau von Erzeugungskapazität ist regional unausgeglichen, während der Windausbau zurückbleibt.

5YearPlan (http://www.jljgroup.com/uploads/JLJ_Newsletter/April11/5YearPlan.jpg)
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Quellen und weiterführende Informationen mit freundlicher Empfehlung von Azure International.

 

Nach der Veröffentlichung der Daten zur Installation von PV-Anlagen im ersten Halbjahr 2016, sind nun auch neue Zahlen für den Stromverbrauch und den Zubau von Kapazitäten zur Stromerzeugung in China bekannt geworden. Während der Stromverbrauch bis Juli 2016 auf 2780 TWh, also um 2,7 Prozent im Vergleich zu 2015 zunahm, rechnet der größte Netzbetreiber Chinas, State Grid Corporation of China damit, dass der Stromverbrauch bis zum Ende des Jahres um insgesamt 3,5 Prozent auf 5770 TWh ansteigen wird.

Die veröffentlichten Zahlen zu den Ausbauplänen verschiedener Erzeugungstechnologien für 2016 zeigen ein regional sehr unterschiedliches Bild. In Abbildung 1 ist der geplante Ausbau von neuen Kapazitäten nach regionalen Netzgruppen unterteilt.

Abbildung 1: Regionale Verteilung des geplanten Zubaus an Kapazitäten in 2016 in GW, Quelle: Azure International

Abbildung 1: Regionale Verteilung des geplanten Zubaus an Kapazitäten in 2016 in GW, Quelle: Azure International

Mit der Installation von jeweils mehr als 30 GW an Kapazität, fällt in den beiden nördlichen Regionen Huabei und Xibei, mit 25 und 23 Prozent am gesamten Kapazitätszubau von 131 GW der größte Anteil an. In diesen abgelegen Regionen, gibt es allerdings wenig Stromverbraucher, und beide Regionen sind stark von Abregelungen von Wind und Solarenergie, sowie geringen Volllaststunden konventioneller Erzeugung betroffen. Ohne den Ausbau von Übertragungskapazitäten in die Lastzentren an der Ostküste, wird der geplante Ausbau diese Probleme nur weiter verschärfen. Die anderen Netzregionen sollen den Plänen nach folgenden Ausbau von Kapazität aufnehmen:

  • Nanfang (15%)
  • Huadong (13%)
  • Huazhong (10%)
  • Dongbei (8%)
  • Xinan (6%)

Abbildung 2 zeigt schon zugebaute Kapazitäten im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum geplanten Zubau des gesamten Jahres.

Abbildung 2: Zubau von Kapazität in H1 2016 vs. geplanter Zubau von Kapazität in 2016, Quelle: Azure International/Energy Brainpool

Abbildung 2: Zubau von Kapazität in H1 2016 vs. geplanter Zubau von Kapazität in 2016, Quelle: Azure International/Energy Brainpool

Anhand der obenstehenden Zahlen ist klar erkennbar, dass der Großteil des Kapazitätszubaus in Chinas Stromsektor durch thermische, hauptsächlich kohlebefeuerte Kraftwerke stattfinden soll. Während die Hälfte des geplanten Zubaus hier schon erreicht wurde, hinkt der Ausbau der Windenergie beträchtlich hinterher. In den ersten sechs Monaten von 2016 war der Ausbau von Solarenergie allerdings schon sehr hoch. Die geringsten Zuwächse an installierter Kapazität erfährt die Atomenergie.