In dem neuen White Paper „Klimapaket-Check – Auswirkungen auf den Strommarkt & Energieversorger“ beleuchten die Energiemarkt-Experten von Energy Brainpool, wie sich die Festlegungen aus dem Klimaschutzpaket auf die Energiewirtschaft auswirken. Die Autoren präsentieren das White Paper im Rahmen der E-world 2020 in Essen (Stand 545/Halle3).

Berlin, 6. Februar 2020

In dem neuen White Paper „Klimapaket-Check – Auswirkungen auf den Strommarkt & Energieversorger“ beleuchten die Energiemarkt-Experten von Energy Brainpool, wie sich die Festlegungen aus dem Klimaschutzpaket auf die Energiewirtschaft auswirken. Die Autoren präsentieren das White Paper im Rahmen der E-world 2020 in Essen (Stand 545/Halle3).

In drei verschiedenen Szenarien modellieren die Analysten die mögliche Entwicklung bis zum Jahr 2030.
Die wichtigsten Erkenntnisse dabei sind:

  1. Bei gegebenen Ausbauzielen des Klimapakets und einer Bruttostromnachfrage von 690 TWh in 2030 wird das 65-%-Ziel um 10 Prozentpunkte verfehlt.
  2. Der dadurch erhöhte Zubau an erneuerbaren Energien kann durch einen CO2-Mindestpreis im EU ETS angereizt werden. Energy Brainpools Modellierungsergebnisse zeigen: Ein Mindestpreis von 55 EUR/tCO2 sorgt trotz des zunehmenden Ausbaus für Marktparität bei PV sowie in geringerem Ausmaße bei Wind onshore.
  3. Für die Windenergie müssen weitere Hürden überwunden werden, um den notwendigen Bruttoausbau bis 2030 erreichen zu können (3,1 GW/a onshore bzw. 1,1 GW/a offshore). Dazu zählen die Auflösung des Genehmigungsstaus, eine langfristige Repowering-Strategie und eine zeitnahe gesetzliche Verankerung des 20-GW-Ziels für die Offshore-Industrie.
  4. Bedingt durch den Kohle- und Kernkraftausstieg zeigt die Modellierung von Energy Brainpool zudem eine drohende europäische Versorgungslücke an, die rund 20 GW an zusätzlicher Gaskapazität in Deutschland bis 2030 notwendig macht. Marktliche Investitionsanreize würden zwar mittelfristig durch einen CO2-Mindestpreis verbessert werden. Langfristig fehlen mit steigendem Erneuerbaren-Energien-Anteil nach wie vor die Anreize. Maßnahmen wie die Erhöhung des Kohleersatzbonus oder die Schaffung von Perspektiven zur klimaneutralen Langfristnutzung sind notwendig (Stichwort: grünes Gas).

Für die Energiewirtschaft leiten sich daraus einige offene Fragen ab. Lösungsansätze auf diese Fragen diskutieren die Autoren im aktuellen White Paper und geben Handlungsempfehlungen für Energieversorger.

“Der starke PV-Zubau macht die Beschaffung für Profile mit hohen Tageslastanteilen im relativen Profilvergleich günstiger.“, sagt Carlos Perez Linkenheil, Senior Expert und Co-Autor des White Papers. „Das macht die Beschaffung über langfristige PV-PPAs zunehmend attraktiver. Jedoch muss für die Bewertung der Beschaffungsprofile zukünftig umgedacht werden, die aktuelle Lösung über eine hPFC verliert durch einen stark veränderten Kraftwerkspark an Aussagekraft, eine fundamentale Betrachtung über eine fhPFC wird unumgänglich sein.“

Neben der Anbahnung des Kohleausstiegs hat die Bundesregierung Ende 2019 erste Maßnahmen eines umfassenden Klimaschutzpakets verabschiedet und plant die weitere Umsetzung in 2020. Im Wesentlichen betrifft dies die Punkte Erzeugungsmix, Sektorkopplung/Elektrifizierung sowie die CO2-Bepreisung.

Das White Paper steht zum Download bereit: energybrainpool.com/services/white-paper.html.

>> die Pressemitteilung als PDF 2020-06-02_PM_Energy Brainpool_White Paper Klimapaket