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Pressemitteilung: Neue Analyse: Bis zu 30 Prozent mehr Erneuerbare im Netz durch dezentrale Stromversorgung

Dezentrale Versorgungskonzepte unterstützen die effiziente Integration der erneuerbaren Energien ins Stromnetz.

Berlin, 27. Juni 2023

Der verstärkte Zubau von erneuerbaren Energien, insbesondere dezentraler PV, stellt eine Herausforderung für die Integration in das Stromnetz dar. Werden Energieerzeuger und -verbraucher vor Ort besser zusammengeführt, kann Netzüberlastung eher vermieden und so deutlich mehr erneuerbarer Strom genutzt werden. Das ist das Ergebnis einer neuen Analyse von Energy Brainpool im Auftrag der European Climate Foundation (ECF).

Nach Modellierungen von Energy Brainpool ist ein Stromnetz mit etablierter Vor-Ort-Versorgung deutlich effizienter und kann 15 bis 30 Prozent mehr Erneuerbaren-Strom aufnehmen. Die Höhe dieses Effektes hängt davon ab, wie viele flexibel steuerbare Verbrauchsanlagen und Batteriespeicher für Lastverschiebungen vor Ort eingesetzt werden können. Dadurch kann die Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen effektiver vermieden werden. Zudem sinken tendenziell die Netzverluste, sodass insgesamt mehr Strom aus diesen Anlagen genutzt werden kann.

Schon bald wird die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie lokal sehr häufig hohe Spitzen aufweisen, die lokal nicht auf entsprechende Nachfrage treffen. Daher wird der dezentrale Ausgleich des Angebotsüberschusses essenziell. „Strom, der vor Ort erzeugt und verbraucht wird, ist eine physikalische Notwendigkeit für eine effiziente Energiewende. Die Herausforderung ist, Spitzen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren in das Netz zu integrieren, wenn gleichzeitig der Verbrauch gering ist. Mit dezentrale Versorgungskonzepten kann das gelingen“, so Fabian Huneke, Senior Manager bei Energy Brainpool. Entscheidend sei dabei die technische Verknüpfung von Wind- und Solarstrom mit Elektromobilität, Wärmepumpen sowie Speichern wie Wärmespeicher und Batterien, so Huneke.

Dezentrale Versorgungskonzepte eröffnen darüber hinaus große Chancen, um private Haushalte und lokale Unternehmen stärker an der Energiewende zu beteiligen. Das größte Hindernis betrifft die Nutzung des öffentlichen Netzes. Diese ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern für dezentrale Versorgungskonzepte bisher nicht erlaubt, und es fehlen auch Anreize dafür.

Fabian Huneke: „Nur, wenn das öffentliche Stromnetz Teil von dezentralen Versorgungskonzepten und nicht wie jetzt eine hinderliche Schwelle wird, werden diese Vorteile nutzbar.“

Es ist sinnvoll, die räumliche Nähe und den gleichzeitigen Verbrauch erneuerbarer Energien bei den Stromnebenkosten zu berücksichtigen. In Zeiten eines hohen Angebots an erneuerbarer Energie können variable Netzentgelte ohne Diskriminierung netzdienliches Verhalten anregen.

Das Policy Paper ist zum Download verfügbar:
https://www.energybrainpool.com/de/downloads

Presse-Material zum Download: https://www.energybrainpool.com/de/medienservice

Kommentare

  1. Ralf Herweg

    16. August 2023

    Guter Artikel, nur einem Punkt kann ich so nicht ganz zustimmen : „Nur, wenn das öffentliche Stromnetz Teil von dezentralen Versorgungskonzepten und nicht wie jetzt eine hinderliche Schwelle wird, werden diese Vorteile nutzbar.“

    Es gibt bereits lokale Energy-Sharing Modelle bei denen man direkt seinen Strom mit Nachbarn oder Mietern teilt und garnicht erst übers öffentliche Netz gehen muss. Siehe hier: https://pionierkraft.de/2023/05/15/netzgebuehren-und-stromkosten-sparen-durch-lokale-energie/

    • Lydia Bischof

      23. August 2023

      Hallo Ralf,

      vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Blog und Ihre Meinung, die wir schätzen.

      Viele Grüße

      Das Team von Energy Brainpool

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