Ergebnisse der fünften Ausschreibungsrunde für PV veröffentlicht, bei niedrigstem Gebotswert von 6,8 Cent pro kWh. Realisierungsquote von PV-Projekten aus den ersten Ausschreibungsrunden bei nur 25 Prozent.
Seit den ersten Ausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen im April 2015 sank der durchschnittliche Zuschlagswert sukzessive ab. Während in der ersten Ausschreibungsrunde dieser Wert noch bei 9,17 Cent pro kWh lag, wurden in der Runde im August 2016 durchschnittlich nur noch 7,23 Cent pro kWh gezahlt. Dies entspricht einem Rückgang der Zuschlagswerte um über 20 Prozent. Abbildung 1 stellt den Rückgang der durchschnittlichen Zuschlagswerte dar.
Für die fünfte Ausschreibungsrunde lagen die Gebotswerte zwischen 6,8 und 10,98 Cent pro kWh und wiesen somit einen großen Unterschied auf. Insgesamt wurden 62 Gebote mit einem Volumen von 311 MW bei der Bundesnetzagentur abgegeben. Es wurden aber nur die 25 erfolgreichsten Gebote mit gesamter Leistung von 130,3 MW bezuschlagt.
Während die Zuschlagswerte von Runde zu Runde sinken, hinkt die Realisierung der PV-Freiflächenprojekte allerdings hinterher. Von den in Runde 1 und 2 bezuschlagten Anlagen wurden bis Ende Juli 2016 nur 25, beziehungsweise 27 Prozent gebaut. Erfolgreiche Bieter haben nach Bezuschlagung zwei Jahre Zeit die Anlagen ans Netz zu bringen, andernfalls erlischt die Förderberechtigung. Dies bedeutet, dass die restlichen drei Viertel der Anlagen aus den ersten beiden Runden, also insgesamt etwa 238 MW an PV-Leistung noch innerhalb der nächsten 12 Monate gebaut werden müssen um die bezuschlagte Vergütung für eingespeisten Strom zu erhalten.
Beobachter am Markt sehen dies kritisch und bezweifeln, dass der Ausbau der PV-Anlagen nach Plan verlaufen wird. Auch hat der Bieter mit dem Gebot von 6,8 Cent pro kWh aus der fünften Ausschreibungsrunde die Zweitsicherheit wohl nicht hinterlegt und hat somit die Aussicht auf Förderung verwirkt. Von den 650 MW aus den ersten vier Ausschreibungsrunden sind mittlerweile gut 100 MW realisiert und speisen in das Netz ein. Die Bundesnetzagentur erwartet zum Ende der Fristen für die Förderberechtigungen der jeweiligen Ausschreibungsrunden noch einen „Run“ auf die Projekte.
Ob der Ausbau von erneuerbaren Energien wie gewünscht mit Ausschreibungen besser zu planen ist, als mit fester und sich regelmäßig verringernder Einspeisevergütung, ist somit noch offen. Fest steht, dass es im Verlauf der Ausschreibungen zu immer geringeren durchschnittlichen Zuschlagswerten kam, ob diese Projekte aber tatsächlich gebaut werden wird sich innerhalb der nächsten zwei Jahre zeigen.