Der 13te Fünfjahresplan für Energie legt höhere Ausbauziele für erneuerbare Energie fest, während das Problem von Überkapazitäten auch angegangen wird.

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Artikelquellen mit freundlicher Empfehlung der Deutsch-Chinesischen Energiepartnerschaft der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

 

Die chinesische Regierung hat eine Reihe von Plänen mit Zielvorgaben für den Energiesektor. Die wichtigsten sind der Strategic Energy Action Plan (SEAP), der 13te Fünfjahresplan (FJP) und der 13te FJP für Energie, die beiden letzten gültig für die Jahre 2016 bis 2020. Während der Verhandlungen zum 13ten FJP für Energie wurden höhere Ausbauziele für erneuerbare Energien festgelegt. Tabelle 1 zeigt die chinesischen Ziele für saubere Energie (Erneuerbare plus Kernkraft) für 2020 nach den verschiedenen Plänen.

Tabelle 1: Ausbauziele für saubere Energien in China für 2020 (Quelle: Energy Brainpool)

Tabelle 1: Ausbauziele für saubere Energien in China für 2020 (Quelle: Energy Brainpool)

Die Ziele zum Ausbau von Wind und Solar wurden angehoben und der Stand im Jahr 2015 zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung in diesen Kategorien. Der Ausbau von Wasserkraft wurde gegenüber den SEAP um 10 GW verringert, während das Ziel hier schon fast letztes Jahr erreicht wurde.

Weiterhin soll gemäß des 13ten FJP für Energie der Anteil von Kohle am Primärenergieverbrauch von derzeitig 64 Prozent auf 58 Prozent sinken, während der Anteil nicht-fossiler Brennstoffe auf mehr als 15 Prozent steigen soll. Im Jahr 2015 stand der Anteil nicht-fossiler Energieträger bei ungefähr 12 Prozent (auf ungefähr dem gleichen Level wie in Deutschland).

Außerdem thematisiert der 13te FJP für Energie zwei Punkte, die den chinesischen Energiesektor und Politik schon seit einiger Zeit beschäftigen. Chinas Stromsektor sitzt auf sehr großen Überkapazitäten. Diese Kapazitäten weisen zur Zeit die niedrigsten Volllaststunden seit beinahe 40 Jahren auf. Unterdessen werden weiterhin viele Kohlekraftwerke gebaut. Diese in Zeiten des größten Wirtschaftswachstums genehmigten Projekte können somit als Trägheitskapazitäten angesehen werden und verschärfen das Problem der Überkapazität. Ein Passus des 13ten FJP für Energie kündigt daher einen „zweijährigen Genehmigungsstopp“ für neue Kohlekraftwerke an.

Die Abregelung erneuerbarer Energien ist in China schon seit einiger Zeit ein Problem. Im Jahr 2015 wurde 15 Prozent von Chinas Stromerzeugung aus Windenergie somit abgeregelt. So lange der Flaschenhals der Übertragungskapazitäten nicht gelöst ist, sind Ausbauziele für Wind- und Solarkapazitäten kein Garant für die Verdrängung von Kohleverstromung. Lösungen, die eher auf die Vermeidung von Abregelungen, als den Zubau von weiteren Kapazitäten zielen, könnten somit in den nächsten fünf Jahren eine größerer Rolle in China spielen.