Die 4. Smart-Grid-Fachtagung der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG fand am 27. und 28. September 2017 in Minden statt. Auch in diesem Jahr war Tobias Kurth als Referent geladen und sprach über „Blockchain – Die Zukunft in der Digitalisierung der Energiewende?“

Experten aus Energiewirtschaft, Forschung und Industrie diskutierten vielfältige Fragen rund um die fortschreitende Digitalisierung des Energiemarkts. Sie erfordert neue Strategien und Geschäftsmodelle. Tobias Kurth, Geschäftsführer von Energy Brainpool, spezialisierte sich bei der Veranstaltung auf die Frage, welche Bedeutung die Blockchain-Technologie in diesem Zusammenhang hat. (Video der Veranstaltung) Energieversorger stehen vor einem grundlegenden Wandel. 76 Prozent wollen mit digitaler Technik ihre Prozesse und Netzwirtschaft optimieren. Für mehr als 90 Prozent hat Cyber-Security dabei höchste Priorität.

Tobias Kurth bei der 4. Smart-Grid-Fachtagung von WAGO Kontakttechnik

Welche Rolle wird die Blockchain dabei spielen? Der Begriff Blockchain treibt, neben vielen Branchen wie der Finanzwelt, auch die Energiebranche mächtig um. Doch was bedeutet sie wirklich? Ist die Blockchain die disruptive Revolution der Energiewelt oder wird sie nur ein Nischenprodukt bleiben? Wenn sie DIE Lösung ist, was war eigentlich das Problem?

Die große Herausforderung ist es, die Chancen und Risiken der Blockchain für die eigenen Geschäftsprozesse richtig zu bewerten. In seinem Vortrag erklärteTobias Kurth, warum im zukünftigen Energiemarkt 3D die Digitalisierung einer der drei großen Treiber neben der Dekarbonisierung und Dezentralisierung ist. Er stellte dar, welche Schritte in der Energiewirtschaft erfolgen, bevor man die Blockchain anwendet und wie weit diese bereits umgesetzt sind.

Ein digitales Gut, Misstrauen und eine Kryptowährung – das sind die drei Kriterien, die die Experten von Energy Brainpool entwickelt haben. Diese Kriterien erzielten erneut große Zustimmung bei den Teilnehmern der 4. Smart-Grid-Fachtagung.

Energy Brainpool Kriterien für Blockchainanwendung

Anschaulich zeigte Tobias Kurth an Beispielen, wie sich das Thema Blockchain in der letzten Zeit entwickelt hat. Die Anwendung ist abhängig von der Wertschöpfungskette, der notwendigen Hardware und den entscheidenden Prozessen sowie den entsprechenden Entwicklungen und Produkten. Die meisten Blockchains sind bisher im Bereich „beyond the meter“ entstanden. Hier bieten der niedrige Regulierungsgrad und neue Modelle wie Peer-to-Peer-Geschäfte vielfältige Möglichkeiten. Energieversorgungsunternehmen sind hier klassischerweise kaum tätig. Zum Ende seines Vortrags lässt Tobias Kurth eine anschauliche Vision der Zukunft entstehen. Es wird klar: In  einer Welt, in der den Verbrauchern statt Kilowattstunden Dienstleistungen mit winzigen Margen angeboten werden, sind niedrige Transaktionskosten der Schlüssel zum Erfolg. Die Blockchain oder deren Weiterentwicklung hat das Potenzial, eines der wichtigsten Werkzeuge des modernen Energieversorgers zu werden.

In einem Strommarkt mit fluktuierender, erneuerbarer Erzeugung zu Grenzkosten nahe null wird Geld nicht mit Kilowattstunden verdient. Die Geschäftsmodelle und Erlöse basieren zum einen auf dem Management von Flexibilität und der Optimierung aller Märkte. Zum anderen erwarten die Kunden eine bestmögliche Energieversorgung unter Nutzung aller Optionen, ohne sich mit dem komplexen Markt beschäftigen zu müssen. Dafür bezahlen sie. Die Unternehmen wandeln sich „from utility to flexitility“.

Lassen Sie sich im Seminar Blockchain in der Energiewirtschaft am 24.10.2017 oder 23.11.2017 ausführlich über aktuelle Trends informiert. Lernen Sie die Funktionsweise, sowie Anwendungsbeispiele und Geschäftsmodelle auf Basis der Blockchain kennen.

Folgende Fragen werden u. a. beantwortet und gemeinsam diskutiert:

  • Wie verändern sich die Energiewirtschaft und Energieversorgung?
  • Blockchain und Bitcoins: Welche Ideen, Akteure und Visionen stecken dahinter?
  • Wie verändern sich Geschäftsmodelle und der Stromhandel?
  • Welche Zukunftsvisionen sind real und wann werden sie umgesetzt?

Zum Nachlesen: Der Blogartikel zur 3. Smart-Grid-Fachtagung 2016.