Das deutsche Wirtschafts- und Energieministerium will noch im Herbst die Strategie „Strom 2030“ voranbringen. Sie soll den Weg zum Kohleausstieg bei gleichzeitig höherem Strombedarf aus anderen Sektoren aufzeigen.

Laut Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake muss der Rückzug aus der fossilen Energieerzeugung angegangen werden. “Wir brauchen eine Exit-Strategie aus den fossilen Strukturen”, sagte Baake (Quelle: Energate). „Dass wir bei den Klimazielen, die wir uns für 2030, 40, 50 gesetzt haben, auch schon bei den bestehenden Kohlekraftwerken einen Widerspruch haben, ist offensichtlich“, fügte er hinzu (Quelle: Montel). Man komme daher um einen Kohleausstieg in Deutschland nicht herum. Das Impulspapier „Strom 2030“ soll ebenfalls die Diskussion zur Vermeidung von weiteren Investitionen in neue Kohlekraftwerke und Tagebauerweiterungen, die noch nach 2050 genutzt werden können, dienen.

Erneuerbare Energien sollen die fossile Erzeugung ersetzen und werden im Jahr 2030 mehr als doppelt so viel Strom erzeugen wie heute, also mehr als 230 TWh im Jahr. Weiterhin soll die Elektrifizierung der Sektoren Wärme und Verkehr es ermöglichen, den Strom aus Erneuerbaren im Sinne der Kopplung der Sektoren zu nutzen. Gleichzeitig zeigt eine Studie im Auftrag der ehemals  dem Kohleausstieg feindlich gegenüberstehenden Gewerkschaft Verdi, dass nur der der Kohleausstieg bis 2040 die Erfüllung des CO2-Zielpfades Deutschlands erlaubt. Falls ein sozialverträglicher Kohleausstieg über eine Umlage finanziert werden würde, stiegen die Strompreise um nur 0,02 bis 0,09 Cent/kWh an.

Um Deutschlands CO2-Emissionen bis 2050 um 80-95 Prozent zu senken, ist eine fast vollständige Dekarbonisierung des Stromsektors (Quelle: Montel) angesichts von Industrieemissionen unumgänglich. Zuletzt sind die deutschen Treibhausgasemissionen wieder gestiegen und wiesen für das Jahr 2015 ein Plus von 0,7 Prozent auf.