Die Erzeugung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien (feE) fiel in Deutschland im Juli 2017 um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Besonders betroffen waren dabei die Technologien Wind-Onshore und Wind-Offshore mit einem Minus von rund 23 Prozent. Die Vermarktungswerte für Wind-Onshore und Wind-Offshore stiegen hingegen jeweils um rund 20 Prozent, für Solarenergieanlagen um 16 Prozent gegenüber Juni 2017. Die Vermarktungserlöse verbleiben deshalb auf einem konstanten Niveau.

Entwicklung der Vermarktungswerte und Erzeugungsmengen im Jahr 2017

Die Vermarktungswerte geben den gewichteten, durchschnittlichen Erlös der feE an. Im White Paper “Bewertung von Erlösen aus fluktuierender Erzeugung”   wird die Kenngröße des Vermarktungswertes ausführlich definiert.

Vermarktungswerte für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in EUR/MWh. Quelle: Energy Brainpool , EPEX SPOT, ENTSO-E Transparency

Abbildung 1: Vermarktungswerte für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in EUR/MWh. Quelle: Energy Brainpool , EPEX SPOT, ENTSO-E Transparency

Im Monat Juli stiegen die Vermarktungswerte aller feE-Technologien gegenüber Juni an. Für Onshore- und Offshore-Anlagen bedeutete dies pro Megawattstunde rund 20 Prozent höhere Einnahmen an den Strombörsen, Solaranlagen konnten pro Megawattstunde 16 Prozent mehr Erlöse gegenüber dem Vormonat verbuchen.
Die Vermarktungswerte für Solaranlagen liegen meist oberhalb der Vermarktungswerte für Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen. Der Grund dafür ist, dass Solaranlagen in Zeiten höherer Stromnachfrage einspeisen (tagsüber). Die Erzeugung von Wind fällt demgegenüber häufig auch auf Zeiten niedriger Stromnachfrage und daher tendenziell geringerer Strompreise.

Erzeugungsmengen für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in GWh. Quelle: Energy Brainpool, ENTSO-E Transparency

Abbildung 2: Erzeugungsmengen für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in GWh. Quelle: Energy Brainpool, ENTSO-E Transparency

Nachdem die Stromerzeugung aus Onshore-Windenergieanlagen im Monat Juni wieder einen Aufwärtstrend gegenüber Mai 2017 gezeigt hatte, fielen die Mengen im Juli um etwa 23 Prozent ab. Auch Offshore-Windenergieanlagen und Solaranlagen verbuchten eine geringere Erzeugungsmenge (minus 25 Prozent Offshore und minus 9 Prozent Solar). Im Monat Juli 2017 wurden rund 2 Prozent der Erzeugungsmengen (Solar, Wind-Onshore und Wind-Offshore) zu negativen Preisen vermarktet.

Entwicklung Vermarktungserlöse Solar und Wind im Jahr 2017

Die Vermarktungserlöse beschreiben die technologiespezifischen Erlöse aller Onshore-, Offshore und Solar-Anlagen in Deutschland. Der Index berechnet sich aus dem Produkt der Vermarktungswerte und der Erzeugungsmengen zu positiven Strompreisen (Vermarktungsmengen). Die geringeren Erzeugungsmengen im Juli wurden durch ein Plus in den Vermarktungswerten fast ausgeglichen. Trotz der geringeren Mengen steht den Vermarktungserlösen für Solaranlagen ein Plus von rund 3 Prozent zu Buche. Onshore-Windenergieanlagen verbuchten hingegen einen Rückgang der Vermarktungserlöse von 12 Prozent für Offshore-Windenergieanlagen reduzierten diese sich um 9 Prozent.

Entwicklung der Vermarktungserlöse für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in Mio. EUR im Jahr 2017. Quelle: Energy Brainpool, ENTSO-E-Transparency, EPEX SPOT

Abbildung 3: Entwicklung der Vermarktungserlöse für Wind-Onshore, Wind-Offshore und Solar in Mio. EUR im Jahr 2017. Quelle: Energy Brainpool, ENTSO-E-Transparency, EPEX SPOT

Entwicklung der Baseload-Preise im Jahr 2017

Die geringere Einspeisung an feE im Juli 2017 spiegelt sich auch in den Baseload-Preisen wider, diese stiegen gegenüber dem Vormonat um rund 10 Prozent. Durch die geringere Einspeisung an feE standen weniger „günstige“ Erzeugungstechnologien zur Verfügung, was zu höheren Strompreisen führt.

Entwicklung der Baseload-Preise im Jahr 2017 in EUR/MWh. Quelle: Energy Brainpool, EPEX SPOT

Abbildung 4: Entwicklung der Baseload-Preise im Jahr 2017 in EUR/MWh. Quelle: Energy Brainpool, EPEX SPOT

Entwicklung der Vermarktungswerte von feE-Anlagen in DE, DK, FI, FR, ES, IT, NO, SE und UK im Jahr 2017

Die Vermarktungswerte für Solar und Wind-Onshore entwickelten sich im letzten Halbjahr auch in anderen europäischen Ländern nach einem ähnlichen Muster wie in Deutschland, allerdings in unterschiedlichen Höhen. Hauptgrund dafür sind die allgemein differierenden Strompreisniveaus auf Grund individuellen Nachfrageverhaltens, Erzeugungsstrukturen und Brennstoffpreisen.

Entwicklung der Vermarktungswerte Solar in EUR/MWh in den Ländern DE, FR, ES, IT und UK. Quelle: EPEX SPOT, N2EX (Nordpool), GME, Omie, Nordpool, ENTSO-E Transparency, Berechnung und Darstellung: Energy Brainpool

Abbildung 5: Entwicklung der Vermarktungswerte Solar in EUR/MWh in den Ländern DE, FR, ES, IT und UK. Quelle: EPEX SPOT, N2EX (Nordpool), GME, Omie, Nordpool, ENTSO-E Transparency, Berechnung und Darstellung: Energy Brainpool

Entwicklung der Vermarktungswerte Wind-Onshore in EUR/MWh in den Ländern DE, FR, ES, IT und UK. Quelle: EPEX SPOT, N2EX (Nordpool), GME, Omie, Nordpool, ENTSO-E Transparency, Berechnung und Darstellung: Energy Brainpool

Abbildung 6: Entwicklung der Vermarktungswerte Wind-Onshore in EUR/MWh in den Ländern DE, FR, ES, IT und UK. Quelle: EPEX SPOT, N2EX (Nordpool), GME, Omie, Nordpool, ENTSO-E Transparency, Berechnung und Darstellung: Energy Brainpool