Ein Konsortium bestehend aus dem tschechischen Energiekonzern EPH und der PPF Investment hat die Braunkohleaktivitäten von Vattenfall in Ostdeutschland gekauft.

Foto: Patrick Pleul/dpa (Tagebau und Kraftwerkspark im südbrandenburgischen Jänschwalde)
© Patrick Pleul/dpa

Vattenfall gibt damit sowohl vier Tagebaue in der Lausitz als auch drei Braunkohlekraftwerke ab. Als Gründe für den Verkauf der Braunkohlesparte gab Vattenfall an, dass der Konzern seine CO2-Bilanz verbessern will und dass der Wert des Braunkohlegeschäfts außerdem durch die derzeit niedrigen Großhandelspreise stark gesunken sei und somit nicht mehr profitabel ist. Im vergangen Jahr hat Vattenfall bereits 1,6 Milliarden Euro auf seine Aktivitäten in diesem Bereich abgeschrieben. Durch den Verkauf erhofft sich der schwedische Staatskonzern weiterhin eine CO2-Reduktion um 25 Millionen Tonnen jährlich.

Das Käufer-Konsortium hat nun sowohl Anlagen mit einem geschätzten Wert von 3,4 Milliarden Euro, sowie Barmittel in der Höhe von ungefähr 1,7 Milliarden Euro erhalten. Demgegenüber muss der neue Betreiber aber auch allen Verpflichtungen insbesondere der Rekultivierung von alten Tagebaubetrieben nachkommen.  Vattenfall hat somit dafür gezahlt, seine Braunkohlesparte abgegeben zu können.

EPH geht davon aus, dass die Strompreise nach Abschaltung des letzten deutschen Kernkraftwerkes im Jahr 2022 wieder ansteigen und die Braunkohlesparte somit auch wieder Gewinne abwirft. Die Strompreise für die Jahre 2017 bis 2022 am Terminmarkt der Energiebörse EEX liegen allerdings bei rund 22 Euro/MWh. Die Strategie, den teuren Rückbau von Baunkohlefördergebieten (geschätzte Kosten bis zu 3.5 Milliarden Euro), durch eventuell steigende Strompreise in mittelfristiger Zukunft auszugleichen, wird von Marktbeobachter kritisch gesehen.