Am 20. Juli 2015 wurde erstmals ein Verbund privat genutzter Solarstromspeicher für die Erbringung von Primärregelleistung von der TenneT TSO GmbH in Abstimmung mit allen deutschen Übertragungsnetzbetreibern präqualifiziert. 65 Energie-Speicher-Systeme (ESS) des Pilotprojekts SWARM dürfen damit ab sofort zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.

© Caterva GmbH

Wie die N-ERGIE AG in einer Pressemeldung mitteilte, wurde dieses Gemeinschaftsprojekt mit dem  Systemlieferanten Caterva GmbH und der N-ERGIE wird vom Freistaat Bayern gefördert. Die Siemens AG ist Technologiepartner.

Die Besonderheit des virtuellen Großspeichers ist seine Zusammensetzung aus vernetzten, haushaltsgroßen Energiespeichern. Die Energie-Speicher-Systeme (ESS)  enthalten Lithium-Ionen-Akkus von Saft Batterien GmbH, die Leistungselektronik liefert Siemens.

Jedes ESS verfügt über eine eigene Steuereinheit, so dass es autark auf die Netzfrequenz reagiert. Über das UMTS-Netz sind die in privaten Haushalten installierten Speicher mit der Leitzentrale bei Caterva verbunden und werden dort als Schwarm koordiniert. Die Leitzentrale nimmt die einzelnen aktuellen Speicherladestände der ESS auf und regelt den Schwarm so aus, dass jederzeit die angebotene Primärregelleistung zur Verfügung steht. An die Leitstelle der TenneT gibt sie online Daten weiter. Die Kraftwerksleitwarte der N-ERGIE übernimmt die Bedienung und Beobachtung des virtuellen Großspeichers rund um die Uhr, wie beim eigenen Kraftwerk.

„Der virtuelle Großspeicher symbolisiert einen intelligenten und konsequent dezentralen Lösungsansatz für die Herausforderungen der Energiewende“, betont Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE.

Die Haushalte haben  ESS mit einer jeweiligen Gesamtleistung von 20 Kilowatt und einer Kapazität von 21 Kilowattstunden und sind oft private Solaranlagenbetreiber, die dank der Speicher 60 bis 80 Prozent ihres Strombedarfs aus Eigenerzeugung decken können und gleichzeitig durch die Bereitstellung von Regelleistung profitieren.

Die ersten 65 ESS verteilen sich über das gesamte, über 8.000 Quadratkilometer große Netzgebiet der N-ERGIE.