Die chinesische Kohleproduktion lag bis Juli 2016 um 10% unter dem Vorjahreszeitraum und ging somit dreimal so schnell zurück, wie noch in den Jahren 2014 und 2015.

Chinese coal mine worker
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Die Kohleverstromung hat in China ihren Zenit bereits überschritten und verliert immer mehr Boden an alternative Erzeugungsmethoden, sagte der Direktor des Instituts für Energiewirtschaft und Finanzanalysen, Tim Buckley. „Das Tempo des Wandels in Chinas Stromsektor wird immer schneller und das Land bewegt sich damit früher von der Kohle weg als irgendjemand angenommen hätte“, sagte Buckley.

Obwohl China noch im letzten Jahr 70 GW neuer Kohlekapazitäten online gebracht hat, benutzt das Land diese Erzeugungsform viel weniger. Die Nutzung der konventionellen Kraftwerke stand bisher in diesem Jahr mit 47,8% auf einem Rekordtief. Die Politik verstärkt diesen Abwärtstrend dabei, da die Regierung letzten Monat Pläne für ein Verbot für den Neubau von Kohlekraftwerken vorgestellt hatte. Während die Stromnachfrage zwischen Januar und Juli um 2% gestiegen sei, habe die Erzeugung mit fossilen Energieträgern um 1,9% abgenommen. Die Kohle habe ihren Anteil an Wasserkraft verloren, die um 13,2% stieg, während Gas 3,1% gutmachen konnte, Kernkraft (24,5%), Wind (14,8%) und Solar (27,5%) (Quelle: Montel).

Der Kohleverbrauch in China lag in den ersten sechs Monaten des Jahres um 5,1% unter dem Vorjahreszeitraum, die Importe stiegen jedoch um 8,2%. Dies deutet auch darauf hin, dass Chinas Strategie zum Abbau von ineffizienter Überkapazitäten in der inländische Kohleproduktion erste Wirkung zeigt.

„Der globale Preis für Kraftwerkskohle ist in diesem Jahr um 30% auf 65 USD/t gestiegen, was die starken Kürzungen in der indonesischen Produktion und steigende Importe in China widerspiegelt“, so Buckley. Die chinesische Nachfrage ist einer der wichtigsten Treiber für Kohlepreise, wobei die auch der derzeitige Anstieg der Preise am europäischen Kohle-Markt der höheren Importnachfrage in China zugesprochen wird (Quelle: Montel).