In einem Positionspapier werben zwölf europäische Industrie – und Erneuerbaren-Verbände für eine stärkere Internationalisierung des Kurzfristhandels.

© EEX/Christoph Busse

Laut dem unter anderem von den europäischen Wind- und Solarverbänden, EWEA und Solar Power Europe, unterzeichneten Positionspapier ermöglicht das derzeitige Strommarktdesign keine Anpassung an die veränderten technischen Entwicklungen in der Stromerzeugung, sowie an den notwendigen Flexibilitäten durch den Einsatz von erneuerbaren Energien in Form von Speicher und Demand Side Response. Weiterhin sei der auf einer zentralen Energieerzeugungs und -versorgungsstruktur basierende Strommarkt insbesondere nicht dazu in der Lage einem dezentralen Energiesystem und der Notwendigkeit eines grenzüberschreitenden, untertägigen Handels von Strom Rechnung zu tragen.

Vielmehr sollte eine Reform des jetzigen Marktdesigns darauf abzielen, Preisspitzen als Marktsignale zuzulassen und diese nicht zu unterdrücken und somit nur in Ausnahmefällen einen Kapazitätsmechanismus verfolgen.

„Die Herausforderung der Versorgungssicherheit liegt nämlich nicht in der Verfügbarkeit von Kapazitäten, sondern darin, dass genügend Flexibilität vorhanden ist, die das Stromsystem durch den stetigen Ausgleich von Angebot und Nachfrage stabilisiert“, so die Verbände. So wird gefordert, Chancengleichheit für Anbieter von Flexibilität zu gewährleisten und dadurch einen europaweiten Markt nicht nur für den Handel von Strom, sondern auch für weitere Netzdienstleistungen zu schaffen.

Nur ein solchen Maßstaben ausgerichtetes, flexibles und dynamisches Energiesystem macht eine kosteneffiziente und nachhaltige Transformation hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem möglich.