Während der große Wettbewerbsschub in Chinas Strommarkt noch auf sich warten lässt, bemerken die großen chinesischen Stromerzeuger einen Rückgang Ihrer Produktion.

© SGCC, Azure International

Artikelquellen mit freundlicher Empfehlung der Deutsch-Chinesischen Energiepartnerschaft der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

 

Die nun schon seit beinahe 20 Jahre geplante Reform des chinesischen Energiemarkts scheint nur teilweise voranzugehen. Die Ziele der Strommarktreform sind die Deckung des Strombedarfs mithilfe von Marktmechanismen bei stabilen Strompreisen, höherer Umweltschutzstandards und eine stärkere Öffnung des bestehenden Systems für private Unternehmen und Anbieter. State Grid Corporation mit rund 1,1 Milliarden Kunden ist im Großteil des Landes noch immer Monopolist im Bereich der Energieversorgung.

Wo tatsächlich Fortschritte gemacht wurden ist in der Schaffung von Stromhandelsplattformen, die zumindest den Wettbewerb zwischen Erzeugern anreizen soll. Pilotprojekte werden derzeit in allen chinesischen Provinzen durchgeführt. Allerdings fallen die Rahmenbedingungen und das Marktdesign der Handelsplattformen und Produkte in den verschiedenen Provinzen unterschiedlich aus. Somit wird bisher vor allem der Handel von Strom innerhalb von Provinzgrenzen angeregt, während von einem landesweiten Strommarkt noch nicht gesprochen werden kann.

Guizhou trading platform (Quelle: Azure International)

Guizhou trading platform (Quelle: Azure International)

Dennoch mussten vier der fünf größten chinesischen Stromunternehmen im letzten halben Jahr einen Rückgang Ihrer Erzeugung verzeichnen. So fiel der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei China Huaneng Group um 5,9 Prozent geringer aus. Das Unternehmen produzierte bis Ende Juni 2016 daher lediglich 188,7 TWh. Auch China Datang, China Guodian und China Huodian mussten eine Abnahme ihrer Erzeugung von 4,11, 2,01 und 1,54 Prozent hinnehmen.

Gleichzeitig reduziert die chinesische Regierung die staatlich vorgegebenen Strompreise für Erzeuger, insbesondere aus Kohle, um diesen Strom durch Strom aus Kernkraft und erneuerbaren Energien zu ersetzen. So reduzierte sich die durchschnittliche Vergütung für Huaneng im Vergleich zum Vorjahr um 12,37 Prozent auf 394,36 RMB/MWh (52,63 EUR/MWh).