Kunden von Enercity aus Hannover können von nun an ihre Rechnung mit Bitcoin zahlen. Für den Versorger ist dies nur ein erster Schritt hin zu einer digitalisierten Energiewirtschaft.

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Vorstandschefin von Enercity Susanna Zapreva sieht die gesamte Wirtschaft vor einer digitalen Transformation, wobei die Abwicklungssysteme für Transaktionen in Zukunft dezentral und unabhängig von zentralen Institutionen sein werden (Source: Energate). Enercity ist einer der ersten Energieversorger, der die Möglichkeit zur Zahlung von Rechnung durch die Kryptowährung Bitcoin zusätzlich zur normalen Währung erlaubt. Seit dem 9. September steht dieser Service für Haushaltskunden zur Verfügung. Kunden werden auf die neue Zahlungsmöglichkeit in ihrer normalen Rechnung hingewiesen.

Alle Rechnungstransaktionen werden hierbei in dezentraler Weise in der Blockchain hinterlegt und können weltweit über das Internet registriert werden. „Die Möglichkeit der Bitcoin-Zahlung ist nur ein Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft“, so Zapreva. Der Umtausch von Bitcoin in Euro ist automatisiert und die Abrechnungsprozesse werden vom Dienstleister Pey GmbH organisiert. Enercity hat ebenfalls eine Informationsseite für interessierte Kunden aufgebaut. Während es bisher noch keine Zahlen zur Nutzung des neuen Service gibt, wollte Enercity durch diesen Schritt einen Standard setzen und neue dezentrale Optionen in einer digitalisierten Energiewirtschaft erproben.

In den letzten Monaten, hatte die Blockchain-Technologie und deren disruptives Potenzial im und für den Strommarkt hohe Wellen geschlagen. Viele Versorger und andere Organisationen im Energiesektor sehen sich vor großen Herausforderungen und eine dezentrale Technologie wie die Blockchain könnte eine Reihe von alten Geschäftsmodellen überflüssig machen. Energy Brainpool bietet zu diesem Thema das Seminar „Blockchain in der Energiewirtschaft“ an. Dort werden die Funktionsprinzipien der Blockchain und wie diese dezentrale Technologie die Energiewirtschaft transformieren könnte, diskutiert.