Nach der Bekanntgabe der Kapazitätsreduktion durch eine Sicherheitsreserve sind erste kleine Preissignale zu erkennen.

Future-Market-Prices-EEX (Source: Montel)
© Montel

Die Terminmarktpreise an der EEX für die Lieferung von Strom im Kalenderjahr 2016 Base hat in den letzten Wochen eine ungeahnte Volatilität gezeigt. Insbesondere der Preisanstieg in dieser Woche von fast 5 % gegenüber dem Tiefstand zeigt, dass die angedachte Verknappung von Kraftwerkskapazitäten erste Preissignale zeigt. Zwar könnte die Preisentwicklung auch auf charttechnischen Reaktionen auf den Preisverlauf resultieren, jedoch zeigt sich zurzeit die Dominanz der fundamentalen Daten.

Langfristig ist jedoch nicht mit einer Preisumkehr zu rechnen.

Hintergrund

Der deutsche Strommarkt ist von deutlichen Überkapazitäten geprägt. Diese werden insbesondere von konventionellen Kraftwerken bestimmt. Zurzeit gibt es bei den entsprechenden politischen Entscheidungsgremien Tendenzen, diese Überkapazitäten durch Markteingriffe abzubauen.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und die Energiekonzerne RWE, Vattenfall und Mibrag haben sich darauf geeinigt, ab 2016 mehrere Braunkohle-Kraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 2700 MW schrittweise vom Netz nehmen. Nach einer Übergangszeit von jeweils 4 Jahren als „Sicherheitsreserve“ sollen die Kraftwerke endgültig abgeschaltet werden.