Die Europäische Kommission hat den aktuellen Stand über die Möglichkeiten des Internet of Things (IoT) veröffentlicht.

IoT (River Publishers)
© River Publishers

Das Buch “Digitising the Industry: Internet of Things Connecting the Physical, Digital and Virtual Worlds” vermittelt Einsichten in den aktuellen Stand von Forschung und Innovation zum IoT, während es gleichzeitig die Möglichkeiten und Herausforderungen von zukünftigen IoT-Systemen aufzeigt. IoT wird als Hebel für die nächste industrielle Revolution gesehen und wird vom Fortschritt digitaler Technologien getragen. Diese ändern grundlegend, wie Firmen und Menschen miteinander und auch mit ihrer Umwelt interagieren. IoT Anwendungen können disruptiver Natur sein und benötigt dadurch  die Beurteilung ihrer Einflüsse und Voraussetzungen für den zukünftigen Einsatz entlang der digitalen Wertschöpfungskette in einer Reihe von Branchen. IoT verbindet somit die physische und virtuelle Welt.

Die Europäische Strategie für IoT stützt sich auf drei Säulen:

  • Einrichten eines gemeinsamen Marktes für IoT um nahtlose Kommunikation zwischen IoT Geräten und Dienstleistungen innerhalb der EU zu garantieren
  • Unterstützung von IoT-Ökosystemen, wobei der Aufbau einer erfolgreichen Industrie um neue Produkte und Dienstleistungen durch Plattformen
  • IoT Anwendungen mit dem Hintergrund eines Human-centered Designs zur Stärkung von Bürgern unter Sicherstellung hoher Standards zum Schutz der Privatssphäre und des Datenschutzes

Der Ausbau erneuerbarer Energien und die einhergehende Dezentralisierung der Stromerzeugung birgt großes Potenzial für die Anwendung von IoT Technologien. Smart Grids die flexibel auf Änderungen im Stromsystem reagieren sind dafür notwendig. IoT Technologien können helfen Energiequellen (Erzeugung, Speicher) und –senken (Last, Speicher) zu poolen und zu kontrollieren. Die Verteilung von Strom kann dann mithilfe von real-time Daten und durch IoT Geräte gesteuert werden. Abbildung 1 zeigt die Verbindungen eines Smart Grid Konzeptes.

Smart Grid concept (River Publishers)

Abbildung 1: Smart Grid Konzept

Auch die internationale Kooperation im Bereich des IoTs spielt eine wichtige Rolle. Insbesondere werden die gemeinsamen Entwicklungen und Kooperation mit China im EU-China Joint White Paper on the Internet of Things beschrieben.

Das Thema IoT hat in China einen hohen Stellenwert als Katalysator für die Informationsindustrie und Möglichkeit zur Anregung von Innovationen. Die Zentralregierung, sowie die lokale Administration haben dies in der Inter-Ministerial Joint Conference und den zehn Aktionsplänen für die Entwicklung des IoT dargestellt. So zeigt die Entwicklung in China großes Potenzial. Im Jahr 2014 hat Chinas IoT-Industrie mehr als 620 Milliarden Yuan umgesetzt und ist im Jahresvergleich um 24 Prozent gewachsen. In China existieren über 73 Millionen M2M (machine-to-machine) Anbindungen, wobei die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent gestiegen ist. Der Zuwachs in China machte 30 Prozent des weltweiten Wachstums von M2M Anwendungen aus. Die vier zentralen Industriecluster mit führenden Unternehmen sind in den Regionen Beijing-Tianjin, Shanghai-Wuxi, Shenzhen-Guangzhou und Chongqing-Chengdu angesiedelt. Weitere Serviceplattformen in den Bereichen Verkehr, Sicherheit, Gesundheit und Energie entstehen gerade.

Gemeinsame Herausforderungen für den Aufbau erfolgreicher IoT-Ökosysteme wurden ebenfalls identifiziert. Geschäftsmodelle und neue Wege der Kooperation, die Interoperabilität zwischen IoT-Geräten und Dienstleistungen, die An- und Einbindung an das technische Umfeld durch Standardisierung, sowie die Themenfelder Vertrauen und Integration von IoT im gesellschaftlichen Umfeld sind hierbei die wichtigsten Punkte.